Keine triviale Angelegenheit

VivArt Limburg Herbst 2019

Viele Gästegruppen in der Limburger Altstadt bleiben staunend vor dem Weinhaus Schultes stehen und bewundern die kunstvolle Schnitzerei am Erker, die seit der Restaurierung farbenprächtig strahlt. Man fragt sich, wieso der Künstler den Wal, der den alttestamentarischen Propheten Jonas erst verschlang, um ihn nach drei Tagen wieder auszuspeien, so seltsam darstellte. Doch weit gefehlt: Im alten Hebräisch ist von einem ›großen Fisch‹ die Rede. Und ikonografisch hat sich der unbekannte Künstler treu an Vorlagen aus seiner Zeit gehalten. Er wusste also sehr wohl, was er tat.

Oliver Birkhölzer (Betreiber, Pächter), Frank Tengler-Marx (Versicherungsmakler) und Achim Kramb (Bauherr, Eigentümer) / Foto: ProConsult

Wohlwissend ist auch Frank Tengler-Marx, Geschäftsführer der ProConsult GmbH, die mit der Versicherung des denkmalgeschützten Hauses auf der Plötze allerlei außergewöhnliche Aufgaben zu erfüllen hatte. Ein solches Gebäude zu versichern ist bei Weitem keine triviale Angelegenheit. »Das Versichern, als erste von drei Aufgaben eines Versicherungsmaklers, meistern viele noch recht ordentlich«, weiß Frank Tengler-Marx. Nur, Gebäude ist nicht gleich Gebäude.

Anschaulich wird dies am Weinhaus Schultes, das Achim Kramb mit viel Herzblut und ebenso viel Geld restauriert hat und welches nun von Oliver Birkhölzer als Pächter übernommen wurde und mit Esprit und gastronomischem Geschick geführt wird.

»Einen guten Steuermann erkennt man im Sturm«

sagt Tengler-Marx.

Es fängt bei der Ermittlung der Versicherungssumme an. Mit dem Standardverfahren landet man bei knapp der Hälfte der tatsächlich benötigten Summe. Ein durchschnittlicher Vermittler muss hier passen, da auch die üblichen pauschalen Zuschläge für den bestehenden Denkmalschutz nicht zum richtigen Ergebnis führen. Nicht nur die historischen Fenster – von der Wandverkleidung über Zapfhahn, Tische und Stühle bis zum Bild an der Wand steht die gesamte Gaststube unter Denkmalschutz. »Wir haben Jahrzehnte Erfahrung und ermittelten gemeinsam mit Bauherr, Architekt und Handwerkern die benötigte Summe.« Mit dieser Expertise bei der Versicherung historischer Bausubstanz konnte sich Frank Tengler-Marx bereits früh gegen einen namhaften Versicherer behaupten. »Bei einem solchen Objekt suchen wir Versicherer mit gutem und passendem Bedingungswerk und verhandeln über zusätzlich benötigte Leistungsverbesserungen zum optimierten Preis.« Bei den Preisverhandlungen kam dem Versicherungsmakler entgegen, dass, anders als viele glauben, ›der Schultes‹ nur zu einem kleinen Teil aus dem in der Feuerversicherung mit deutlichen Preisaufschlägen versehenen Fachwerk besteht. Sorgfalt, Zeit und Arbeitsaufwand dürfen bei der Versicherung eines solchen Objektes keine Rolle spielen. Umbauten, Neuanschaffungen und Ähnliches machen eine Fortschreibung des ursprünglich vermittelten Versicherungskonzeptes nötig. Der Keller des Schultes mit den Weinvorräten und neue Ideen von Oliver und Achim zur künftigen Nutzung des jahrhundertealten Gewölbes sind ein gutes Beispiel dafür, wie sich ein fertiges Objekt in Sachen Nutzung und Versicherungssumme entwickeln kann. Somit stellt das Weinhaus auch bei der zweiten Aufgabe eines Versicherungsmaklers, der regelmäßigen Betreuung, ein gutes Beispiel für die Bedeutung eines leistungsstarken Versicherungsmaklers dar.

Erwähnenswert sind auch die historischen Heizkörper aus dem Jugendstil, die nach Ermittlung der Versicherungssumme in marodem Zustand erworben, restauriert und schließlich im gesamten Haus installiert wurden. Diese müssen ebenso wie technische Einbauten für den Gastronomiebetrieb, etwa ein beheizbarer Lastenaufzug und die hochmoderne Küche, auch im Hinblick auf die versicherten Gefahren berücksichtigt sein. Das trifft sogar auf die Klimabox zu, einem sogenannten Konfiskatkühler, in der die Mülltonnen des Schultes stehen, um in der beengten Altstadt Geruchsbelästigung zu vermeiden.

Den guten Steuermann erkennt man im Sturm«, sagt Tengler-Marx und es klingt fast wie ein Schlachtruf. Womit wir bei der dritten und entscheidenden Aufgabe eines Versicherungsmaklers wären. Im Schadenfall zeigt sich, wie gut der Versicherungsmakler in Phase eins und zwei gearbeitet hat. Übrigens der Grund dafür, dass ProConsult die ureigene Aufgabe des Versicherungsnehmers, Bestands- und Inventarlisten im Schadenfall vorlegen zu können, bei solchen Risiken gerne selbst übernimmt. Für das ProConsult-Team, das rund 550 Schäden pro Jahr bearbeitet, sind auch große Schadenereignisse Tagesgeschäft. Deshalb erachtet der Geschäftsführer den Sachverstand seines Teams an der Seite des Kunden im Falle eines Schadens als unbezahlbar.